Nico Franz
Nico Franz ist ein Stuttgarter Kunstsammmler, Kopist und Programmierer. Er gilt heute als der bekannteste Vertreter des Kopismus. Sein umfangreiches Œuvre umfasst Werke zu sämtlichen Stilrichtungen des Kopismus.
Kindheit und Jugend
Elternhaus
Der Stuttgarter Kopist Nico Franz wurde als viertes Kind des weitgehend erfolglosen Kunsthändlers Jan Franz und seiner Ehefrau Catharina Franz geboren. Die Eheleute kauften kurz nach Nicos Geburt große Mengen Kunstkopien alter Meister. Jedoch mussten sie wegen der geringen Nachfrage ihr Geschäft bald darauf wieder aufgeben. Die unverkauften Kunstkopien lagerten sie daraufhin für einige Jahre in ihrer Wohnung. Dadurch kam Nico Franz bereits in frühen Jahren in Kontakt mit den alten Meistern, deren Werke er fortan studierte.
Zeichnerisches Talent
Bald schon fertigte er eigene Zeichnungen an und zeigte dabei außerordentliches zeichnerisches Talent. Aus den Aufzeichnungen damaliger Lehrer wissen wir von einer „schön[en]“ Darstellung eines schwimmenden Schwans, von einem „toll[en]“ Entwurf für das Bühnenbild zur Operette „Der Freischütz“ und einem „sehr gut[en]“ Porträt der Katharina Witt. Das bemerkenswerte an diesem Porträt ist, dass die berühmte Eiskunstläuferin ihm dafür nie selbst Modell stand. Er malte sie ausschließlich nach der Fantasie. Es sind noch viele weitere Werke aus dieser Zeit bekannt, jedoch sind diese heute allesamt verschollen und nur noch aus Erinnerungen von Zeitzeugen zu rekonstruieren.
Bildende Künste
Doch nicht nur in der Malerei versuchte er sich. Die bildende Kunst schien ihm ein größerer Komplex zu sein. Er übte sich in architektonischen Entwürfen, wobei er sich nicht scheute, experimentelle neue Baustoffe auszuprobieren, wie Sand oder auch Papier. Er fertigte gewaltige Plastiken aus gefrorenem Eis, zum Entzücken derer die sie sahen. Ebenso fertigte er eine, heute leider verdorrte, „Landschaft aus Gräsern“, eine minimalistische, aber lebensechte Reproduktion einer Parklandschaft. Da die Witterung seine meist im Freien errichteten Plastiken oft der Zerstörung überließ, fokussierte er sich bald nur noch auf die Malerei.
Frühe Werke
Legendär war dabei seine Liebe zum Detail. Oft saß er Monate, mitunter Jahre an einem Bild, nur um über den nächsten Strich nachzudenken, um das Bild dann aber unvollendet, und oft auch kaum begonnen, liegenzulassen und sich dem nächsten Werk zu widmen. Aus dieser Zeit sind noch heute viele weiße Blätter erhalten. Ich selbst besitze ein wunderbares weißes Blatt von ihm.
Cottbusser Periode
Kopien alter Meister
Sein Werk ging die folgenden Jahre unstetig voran, bis er um 2000 seinen auf Individualismus betonten Malstil ablegte und nach und nach, spätestens ab 2003, ein Anhänger der Schule Leonardos wurde. Deren Tradition folgend begann er zunächst die Werke alter Meister zu kopieren. Er machte hierbei rasch Fortschritte, doch nach ersten Ausstellungen in seinen Privaträumen, die aber allesamt floppten, wandte er sich spätestens 2007 enttäuscht von der Malerei ab. Die wenigen erhaltenen Werke aus jener Zeit fielen schließlich der großen Feuersbrunst von Grille im Jahre 2020 zum Opfer. Darunter auch seine gelungensten Kopien, eine Zeichnung der Isabella Brant von Rubens und die eines zwölfjährigen Christus von Dürer. Einige wenige Werke konnten jedoch kurz vorher noch als digitale Reproduktionen gerettet werden. Um sie vor Lichteinfall und mechanischer Beschädigung zu schützen werden sie heute allerdings nur noch selten öffentlich gezeigt.
Stuttgarter Periode
Geburtsstunde des Kopismus
Experimente mit neuen Maltechniken
Über die folgenden Jahre ist nur sehr wenig bekannt. Als gesichert gilt, dass er sich ab ca. 2008 in Stuttgart aufhielt, wo er begann mit Pixeln auf Canvas zu experimentieren. Er stellte schnell fest, dass so aufgetragene Farben auch nach längerer Zeit nichts von ihrem Glanz verloren und seine Arbeiten damit weitaus haltbarer waren, als mit herkömmlicher Leinwandmalerei.
"Moving Piet" - Das kopistische Erstlingswerk
Ab 2013 tauchen dann nach und nach erste Werke auf, die er allerdings nur vereinzelt in der Öffentlichkeit ausstellte. Weitgehend unbeachtet von der übrigen Kunstwelt begeistert sein digitales Erstlingswerk „Moving Piet“, das 2014 vom Publikum eines Konvents der Young Digital Artists im Stuttgarter Römerkastell frenetisch gefeiert wurde. Noch auf Basis von Adobes After Effects zeigt Nico Franz bereits hier das von nun an konsequent verfolgte Ziel nicht nur seine Kunst in die digitale Moderne zu transformieren, sondern auch, und aus heutiger Sicht fast ausschließlich, die Kunst derer, die vor ihm waren. Kopie und Neuinterpretation werden von nun an sein Hauptmotiv.
1981 Cottbus, DE
Moving Piet, 2014
Animation auf Aftereffects
Die Entdeckung der Monas
Stellte „Moving Piet“ noch die Animation eines statischen Vorbilds dar, weigerte sich Nico Franz den Weg der Bewegung weiterzugehen und suchte zunächst das kleinste gemeinsame Element seiner gesamten bisherigen Arbeiten als Basis für sein zukünftiges Werk. Er erkannte es schließlich im Beginn einer jeden malerischen Handlung, der Monas, dem Punkt auf der Leinwand selbst. Ab 2014 fertigt er eine Serie von Arbeiten in Pixel auf Canvas, die stilistisch wohl an Andy Warhol erinnern sollen, in ihrer Zufälligkeit jedoch konsequenter und damit noch freier für Fehlinterpretationen sind. Diese durch mechanische Zufälligkeiten typisierte Ausdrucksform war von nun an Grundlage seiner Kunst, denn „ist sie [die Kunst] frei von jeder subjektiven Selektion und nur auf den Zufall selbst zurückzuführen, erst dann ist dies mein Werk wahrhaft vollkommen“.
Gegenwart
Nico Franz stellt Teile seines Gesamtwerks in der Galerie nicofranz.art ganzjährig aus.
Ehrungen, Preise und Auszeichnungen
Nico Franz hat über die Jahre unzählige Ehrungen und Auszeichnungen erfahren. Alle neun sind im Folgenden aufgelistet:
- 2000 Branitzer Mond (2007 aberkannt)
- 2001 Ernennung zum Mitglied des Dunklen Ordens aka „Schwarze Wolke“ (Austritt 2008)
- 2005 Grand Prix de Ja-VU de la dansons (2005 aberkannt)
- 2007 FranC Cline Memory Award
- 2011 Goldener-Bunker-Preis
- 2015 Cool! Yes! Award
- 2017 Ritter des Ordo Leonardo
- 2021 Moonshot Award
- 2021 Goldene Ähre am Großblatt