Optische Täuschungen
Krümmung der Linse
Nachbild der Netzhaut




Assoziation zur Nase
Überall dort, wo Formen gefallen sollen, ist es sinnvoll diese Form mit einem gewohnten Anblick in Harmonie zu bringen. Und welcher Anblick kann Menschen vertrauter sein, als der Anblick ihrer Nase.
Weil die Nase so nah am Auge ist, variiert die wahrgenommene Form sehr stark, sobald sich die Blickrichtung ändert. Ein Blick nach oben, nach links und rechts, oder der Blick nach unten führen stets zu einer anderen Wahrnehmung der Nasenform. Doch die Vielfalt dieser Formen ist nicht unbegrenzt und so folgt vieles, was die Menschheit konstruiert und erschaffen hat, dieser gestaltungshistorischen Urform. Dieses Stilmittel findet überall da Anwendung, wo Unvergesslichkeit angestrebt wird, z.B. in der politischen Symbolik (Unvergesslichkeit der Merkelraute), der Malerei, im Industriedesign, der Werbung, dem Tanz, im Film und der Pornographie. Kurzum: überall da, wo leicht zu erinnernde Formen von Bedeutung sind.
Die Form der Nase dient ebenso als unbewusster Ideengeber für die Kanalisierung von Impulsen und Reizen jedweder Art, z.B. Arm- oder Beinbewegungen, Handbewegungen (z.B. zum Gesicht). Dies ist immer dann erkennbar, wenn objektiv keine Notwendigkeit zu genau jener Handlung in genau diesem Moment bestand, z.B. das Streifen durch langes Haar, der Griff zum Glas oder das Richten einer Krawatte. Hieraus erklären sich Ticks dieser Art, da die Nase so gegenwärtig ist, dass wenn einmal eine Gewohnheit daraus entstanden ist, Menschen analog zum Pawlowschen Hund stets daran erinnert werden, diese Form mit jener Handlung zu verbinden. Abhilfe kann dann ein bewusstes Vergegenwärtigen schaffen.
Überhaupt ist der Einfluss der Nasenform auf unbewusste Impulshandlungen wenig bekannt. Dass z.B. Raucher auf Entzug als Ersatzhandlung bestimmte Nahrungsmittel, z.B. Riegel, Salzstangen u.ä. zum Mund führen, kann ebenso auf diesen Sichtreiz zurückgeführt werden. Im Speziellen haben Betroffende das Gefühl, dass beim Blick nach unten die Lücke zwischen den Nasenflügeln gefüllt werden muss. Was sonst mit einer Zigarette gefüllt wurde, wird nun mit etwas anderem ersetzt, was zum Mund geführt werden kann, z.B. ein Riegel. Es handelt sich dann schlicht um eine visuelle Substitutionshandlung.
Grundsätzlich gilt, dass die unterbewusste Wahrnehmung der Nase eine immer höhere Rolle spielt, um so näher der Augenfokus ist, da die Nase dann einen immer größeren Teil des Sichtfeldes einnimmt: Wird das rechte Auge geschlossen und der Blick nach links gerichtet, ist die Nase nur am rechten Sichtfeldrand auszumachen. Wird hingegen bei geschlossenem rechten Auge der Blick auf die Nasenspitze gesetzt, nimmt die Nase einen erheblichen Teil des Sichtfeldes ein.