
Die Zahl 666
Biblische Zahlensymbolik: Was bedeutet die Zahl 666?
Die Zahl 666 wird in der Bibel als "Zahlenwert des Tieres" genannt (Offenbarung des Johannes, Kapitel 13, Vers 18).Das „Tier“ – im griechischen Original θηρίον (thērion), wörtlich „wildes Tier“ oder „Bestie“ – ist dort ein apokalyptisches Symbol des Bösen, das die Menschheit versklaven will. Die 666 wird zudem als “Zahl eines Menschennamens” bezeichnet, ohne dass das näher erläutert wird.
Im hebräischen, der ursprünglichen Sprache der Bibel, sind Buchstaben zugleich auch Ziffern. Weil es jedoch unzählige Kombinationen von Buchstaben gibt, die als Ziffern gelesen in Summe 666 ergeben, ist bis heute unklar, welchen "Menschennamen" die Bibel mit der Zahl 666 meint. Vor dem historischen Hintergrund zum Zeitpunkt der Entstehung der Johannesoffenbarung ist es wahrscheinlich, dass die 666 sich auf den antiken römischen Kaiser Nero bezieht.
Was bedeutet der Begriff „Satan“?
Der Begriff „Satan“ stammt aus dem Hebräischen שָׂטָן (śāṭān) und bedeutet „Widersacher“ oder „Ankläger“. In der Bibel erscheint er erstmals im Buch Hiob (Hi 1,6) als einer der Bənê ha'Elohim („Söhne Gottes“) und fungiert als himmlischer Ankläger, der die Rechtschaffenheit der Menschen vor Gott infrage stellt. Der Begriff „Bənê ha'Elohim“ wird im Alten Testament für Engel oder himmlische Wesen verwendet. Das Wort Satan hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht seine heutige Bedeutung. Im Neuen Testament wird nur noch Jesus als Sohn Gottes bezeichnet, während Bənê ha'Elohim nicht mehr erwähnt wird. Ein Satan tritt dort nun in neuer Funktion auf – nicht mehr als Ankläger im göttlichen Gericht, sondern als persönlicher Widersacher Jesu. In der Wüste versucht er, Jesus von seinem göttlichen Weg abzubringen, indem er ihm die Herrschaft über alle Reiche der Erde anbietet (Lk 4,1-13). In der Johannesoffenbarung, dem letzten Buch der Bibel, gipfelt der Kampf zwischen Gut und Böse in einem apokalyptischen Endkampf, den Satan verliert.
Woher stammt der Begriff "Antichrist"?
Der Begriff Antichrist (von altgr. anti- „gegen“) wird ausschließlich in den Johannesbriefen des Neuen Testaments verwendet. Er bedeutet hier ebenfalls „Widersacher“ und bezeichnet einen Menschen, der gegen den Christus (latinisiert vom altgr. Christos „der Gesalbte“) auftritt und falsche Lehren über ihn verbreitet. Es ist unklar, wer die Johannesbriefe verfasst hat. Mögliche Autoren sind:
- Johannes, der Autor der Johannesoffenbarung
- Johannes, der Autor des Johannesevangeliums
- Johannes, der Jünger Jesu und einer der zwölf Apostel
- eine andere Person mit dem Namen Johannes
Woher kommt das Wort Teufel?
Der deutsche Begriff “Teufel“ (engl. ‘devil’) stammt vom griechischen διάβολος (diábolos), und entspricht mit „Verleumder“ oder „Ankläger“ der Bedeutung des hebräischen “Satan”. Das altgriechische Diábolos wurde ins Lateinische als diabolus übernommen. Im Althochdeutschen wurde daraus tiufal, woraus sich das heutige „Teufel“ entwickelte.
Die mittelalterliche Vorstellung vom Teufel, wie sie in christlichen Darstellungen häufig zu finden ist, wurde stark von den Satyrn der griechischen Mythologie, sowie dem Gott Pan inspiriert (röm. „Faunus“). In der antiken griechischen Kunst verkörperten die Satyrn wilde, ungezähmte Triebe. Sie wurden häufig mit langen Ohren und einem Pferdeschwanz am Gesäß dargestellt. Sie gehörten zum Gefolge des Gottes Dionysus (röm. „Bacchus“), dem Gott des Weines und der Trauben, der Fruchtbarkeit und Freude, Gott des Wahnsinns und der Ekstase. Pan hingegen war ein halbmenschliches, halbtierisches Wesen mit Ziegenbeinen, Schwanz und Hörnern. Er war der Gott der Natur und der Wildnis, der Gott der Herden und der Hirten. Der Begriff „Panik“ leitet sich von ihm ab.
Mit der Verbreitung des Christentums in Europa bekamen diese antiken Sagenfiguren eine negative Bedeutung. Zwischen Satyrn und Pan wurde nun nicht mehr unterschieden und sie verschmolzen zum mittelalterlichen Bild des Teufels. Die mittelalterliche Kunst und Literatur trugen maßgeblich dazu bei, diese Symbolik zu festigen, um das Böse in einer klar erkennbaren Gestalt darzustellen. In der Renaissance (14.-16.Jh.) und der Aufklärung (18.Jh) wurde zunehmend erkannt, dass dieses Teufelsbild einen antiken Ursprung hat. Gelehrte und Künstler jener Zeit setzten sich wieder mit den antiken Wurzeln dieser Darstellung auseinander, wodurch der Ursprung in der Mythologie der Antike deutlicher wurde.

Botticelli lässt um die ruhende Venus und den schlafenden Mars kleine Teufelchen herumtollen. In Anlehnung an den Gott Pan haben sie Hörnchen, Schwänzchen und Ziegenbeinchen

Der zufrieden grinsende Faunus ist gut an seinen kleinen Hörnern zu erkennen. Das Gemälde wird vom ausstellenden Museum als „Satyr und Mädchen mit dem Fruchtkorb“ bezeichnet. Satyrn wurden in allen Alters- und Körpergrößen dargestellt

Der Satyr beim Bauern ist ein häufiges Motiv in der Malerei. Das linke Horn ist bei diesem älteren Satyr nur noch schwach zu erkennen. Die schmalen Beine wirken beinah viel zu schwach für seinen Körper
Welche Bedeutung hat die 666 in der Bibel?
Die Zahl 666 wird in der Bibel an genau drei Stellen erwähnt. Nur in der Offenbarung des Johannes ist sie ein Symbol für das Böse. In den anderen beiden Stellen wird die Zahl 666 mit der Vermehrung von Wohlstand und Nachkommen in Verbindung gebracht, was auf ihre mathematische Eigenschaft als Dreieckszahl zurückzuführen sein könnte.
- 666 Talente Gold sind das jährliche Einkommen des legendären Königs Salomo (1 Kön 10,14 und 2 Chr 9,13)
- nach der Rückkehr des jüdischen Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft hatte Adonikam 666 Söhne (Esr 2,13). Im Buch Nehemia wird die Zahl seiner Söhne jedoch mit 667 angegeben (Neh 7,18)
- der Zahlwert des Tieres in der Johannesoffenbarung beträgt 666 (Offb 13,18)
Im Zusammenhang mit der Zahl des Tieres wird in der Offenbarung von einem Standbild gesprochen, das für das Tier errichtet wurde (Offb 13,14). Einige Autoren sehen darin eine Verbindung zu einer älteren Bibelstelle im Buch Daniel, nach der der babylonische König Nebukadnezar ein goldenes Standbild errichten ließ (Dan 3,1). Wer nicht niederfiel und es anbetete, sollte noch zur selben Stunde in einen glühenden Feuerofen geworfen werden. Das Standbild war 60 Ellen hoch und 6 Ellen breit, eine 600 wird dabei jedoch nicht erwähnt (600 + 60 + 6). Das Buch Daniel ist in der Art und Weise der darin beschriebenen fantastischen Visionen der Offenbarung des Johannes sehr ähnlich.
Autoren aus dem Umfeld der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas schreiben der Zahl 6 in der Bibel allgemein eine negative Bedeutung zu, die durch Wiederholung, z.B. zur 66 oder 666, noch verstärkt werden soll. Im Verlauf der Bibel lässt sich in diesem Sinn eine Steigerung erkennen:
- Die Bibel beginnt mit der Erschaffung der Welt durch den biblischen Gott. Am 6. Tag soll er die Menschen erschaffen haben. Diese missachteten jedoch die Regeln Gottes und wurden daraufhin aus dem Paradies verbannt. Die 6 wird in diesem Kontext als unvollkommen betrachtet, die 7 dagegen als vollkommen, denn am 7. Tag beendete Gott die Schöpfung
- Die 66, als Summe von Breite (6 Ellen) und Höhe (60 Ellen) eines heidnischen Standbildes, findet sich im Buch Daniel. Es ist das letzte Buch der großen Propheten etwa im Mittelteil der Bibel und berichtet bereits von apokalyptischen Visionen
- Schließlich symbolisiert die 666 im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, den apokalyptischen Kampf des Bösen gegen das Gute
Diese negative Darstellung der Zahl 6 in der Bibel bzw. der Zahl 666 vernachlässigt jedoch die zwei positiven Erwähnungen der 666 (Reichtum Salomos bzw. die Nachkommenschaft von Adonikam).
Ist die Zahl 666 ein Symbol für das römische Reich?
Die Zahl 666 lässt sich aufgrund der Entstehungszeit der Johannesoffenbarung (70-110 n.Chr.) mit dem antiken Rom in Verbindung bringen, denn sie entspricht der Summe der ersten sechs Ziffern der römischen Zählweise:
Nummer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
Römische Ziffer | I | V | X | L | C | D | = I V X L C D | M |
Zahlwert | 1 | 5 | 10 | 50 | 100 | 500 | = 666 | 1000 |
Das römische Zahlensystem kannte insgesamt sieben Ziffern. Die 7. und größte Ziffer ist ein M und hat den Zahlwert von 1000. Alle drei Zahlen – 7, 666 und 1000 – haben in der Johannesoffenbarung eine besondere Bedeutung. Die sieben wird so oft genannt, wie in keinem anderen Buch der Bibel (allein 11mal im ersten Kapitel). Die Zahl 666 als Summe von IVXLCD ist dort die Zahl des Bösen. Nachdem das Böse besiegt wurde, beginnen schließlich die 1000 Jahre der Herrschaft mit Christus (Offb 20,4), die dem Zahlwert M, der siebten und letzten Ziffer im römischen Zahlensystem entsprechen. Den „bösen“ ersten sechs Ziffern folgt also die „gute“ und siebte Ziffer M und steht ihnen gegenüber:
IVXLCD ⭤ M (666 < 1000, 7 Ziffern).
Ist die 666 zugleich ein Symbol für Kaiser Nero?
Um das Tier der Offenbarung zu ehren wurde ein Standbild errichtet, dem die Macht verliehen wurde, sprechen zu können. Alle, die das Standbild nicht anbeteten, sollten getötet werden. Vor dem Hintergrund der Summe der ersten sechs römischen Ziffern, die addiert 666 ergeben, erinnert die Konstellation von einem großen allgewaltigen Tier, das einem Standbild Macht verleiht, an das römische Reich und seine Kaiser. Denn römische Kaiser ließen sich häufig schon zu Lebzeiten als göttliche Wesen in Tempeln verehren, wo sie als Standbilder angebetet und mit Opfergaben bedacht wurden (Kaiserkult).
Die frühen Christen waren Juden und sprachen hebräisch. Der römische Kaiser Nero (37-68 n.Chr.) heißt im hebräischen נרון קסר (Neron Kesar). Da hebräische Buchstaben zugleich Ziffern sind, ist die Summe dieser Ziffern 666. Nero galt als besonders brutal und grausam. So ließ er seine engsten Verwandten hinrichten und nahm den verheerendsten Brand im antiken Rom zum Anlass für brutale Christenverfolgungen, denen auch Petrus zum Opfer gefallen sein soll. Petrus war einer der zwölf Apostel Jesu und der erste Papst. Außerdem befahl Nero einen langjährigen Krieg im heiligen Land, in dessen Verlauf der höchste jüdische Tempel in Jerusalem beraubt und zerstört wurde. Er wurde seitdem nicht wiederaufgebaut. Seine Überreste werden von den Juden als “Klagemauer” verehrt. Die Zerstörung des Tempels war der Beginn der Vertreibung der Juden aus dem Heiligen Land, die erst mit der Gründung des Staates Israel ihr Ende fand (1948).
Warum wurde die 666 auf der rechten Hand oder der Stirn platziert?
Das Tier der Offenbarung zwang alle Menschen ein Kennzeichen an der Stirn oder auf der rechten Hand zu tragen (Offb 13, 16). Das Kennzeichen war die Zahl eines Menschennamens (666).
Die ersten Christen, einschließlich Jesus selbst, waren Juden. Für sie und den Autor der Johannesoffenbarung war das traditionelle jüdische Gebetsritual daher noch sehr gegenwärtig. Stirn und Arm spielen dabei eine wichtige Rolle, denn an Stirn und linkem Oberarm wird jeweils eine würfelförmige Gebetskapsel mit einem Gebetsriemen (Tefillin) festgebunden. Die beiden Gebetskapseln enthalten kleine Schriftrollen mit festgelegten Abschnitten der ersten fünf Bücher der Bibel (Tora). Das Anlegen des Gebetsriemens wird mehrfach in der Tora vorgeschrieben (Ex 13, 9 / Dtn 6, 8 / Dtn 11, 18 u.w.). Während der Riemen am Kopf lediglich zu einem einfachen Kreis gebunden wird, formt der Riemen am linken Oberarm die drei hebräischen Buchstaben שׁדי (Schaddai), was "Allmächtiger" bedeutet. Der Zahlenwert der drei Buchstaben ist 314 (Schin, Daleth, Jod = 300, 4, 10).
Der jüdischen Tradition nach wird der Gebetsriemen mit den Gebetskapseln gut sichtbar auf der Stirn und dem linken Arm getragen. Anhänger des orthodoxen Judentums beten noch heute auf diese Weise. Die Position der Gebetskapseln in jüdischer Tradition steht dabei im Gegensatz zu den versklavten Menschen der Offenbarung, die das Kennzeichen des Tieres entweder auf der Stirn oder der rechten Hand anbrachten.

Mit zwei Gebetsriemen werden zwei würfelförmige Kapseln jeweils am Kopf und dem linken Oberarm befestigt. Der Riemen am Kopf wird kreisförmig gebunden, die beiden Enden hängen lose nach vorn über beide Schultern (hier nicht im Bild). Der Riemen am linken Oberarm wird so gebunden, dass er die drei hebräischen Buchstaben für "Allmächtiger" bildet: שׁ (Schin) an der Hand, ד (Daleth) am Unterarm (mehrfach wiederholt) und י (Jod) am Oberarm. Die drei Buchstaben haben den Zahlwert von 314. "Allmächtiger" ist einer von vielen Gottesnamen in der Bibel
Welche weiteren Bedeutungen hat die Zahl 666?
- die 666 wird häufig mit Verschwörungstheorien in Zusammenhang gebracht
- in der modernen Popkultur wird mit dem phonetischen Gleichklang von “Sechs” und “Sex” gespielt
- Nicht nur im Hebräischen, auch im Altgriechischen entsprechen Buchstaben Zahlen. Der Zahlwert von 666 entspricht dort den Buchstaben ϛ ξ χ (Stigma, Xi, Chi = 6, 60, 600), die in römisch-lateinischen Schriftverständnis als das Wort ‘SEX’ gelesen werden können. Der Autor Johannes befand sich zur Zeit der Niederschrift der Offenbarung auf der griechischen Insel Patmos, die zum Römischen Reich gehörte. Die griechischen Buchstaben haben jedoch keine direkte Verbindung zu dem modernen Wort ‘Sex’, das seinen Ursprung im lateinischen 'sexus' hat ('Geschlecht'). Die Römer kürzten das Wort nicht ab und schrieben es stets als 'sexus' aus. Die heutige Verwendung des Wortes 'Sex' als Kurzform für Sexualverkehr ist erst seit dem 20. Jahrhundert üblich
- außerdem posieren Popstars häufig mit einer zur 666 geformten Hand vor dem Auge
- in der Mathematik ist die 666 die 36. Dreieckszahl. Sie entsteht als Summe der ersten 36 Reihen

Die Goldmünze (Aureus) hatte den höchsten Wert im römischen Münzsystem. Wie bei niederwertigeren Münzen auch, wurde der Menschenname der römischen Kaiser auf den Münzen dargestellt. Er umrahmte das Standbild der Kaiser (Marmorbüste). Die Motive der Rückseite konnten variieren. Der Zahlwert der Münzen wurde mit römischen Ziffern angegeben, er wurde aber nicht auf die Münzen geprägt. Der Aureus hatte einen Wert von XXV (25)

Die Arbeiten des Malers, Dichters und Mystikers gehören zu den bekanntesten Darstellungen der Offenbarung des Johannes. Blake ist bekannt für seine komplexen und symbolischen Werke, die oft biblische Themen aufgriffen und diese mit seiner eigenen visionären Symbolik verbanden. Das Aquarell spielt mit dem Motiv der paarweise auftretenden Zahl 6, die sich beispielsweise in der Form der Hörner der vorderen Figur zeigt, sowie in den Schulterplatten und dem Schwanz der hinteren Figur

Dreieckszahlen entstehen, indem in jeder Reihe der Wert 1 hinzukommt. In der 36. Zeile entsteht die Dreieckszahl 666 als Summe der 36 Einsen in dieser Zeile, ergänzt durch die Summen der Werte der darüber liegenden Zeilen (s. Abschnitt "Die Dreieckszahl 666").
666 ist die größtmögliche Dreieckszahl, deren einzelne Ziffern gleich sind
Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache.
Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war.
Es tat große Zeichen. Sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.
Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat. Es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam.
Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten.
Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen.
Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens. Seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
Die Offenbarung des Johannes
Die Johannesoffenbarung, auch bekannt als die Offenbarung des Johannes oder die Apokalypse (altgr. ‚Enthüllung‘,‘Offenbarung‘), ist Teil des Neuen Testaments und das letzte Buch der Bibel. Der Autor nennt sich darin selbst Johannes. Es ist unklar, ob es sich bei ihm um den gleichnamigen Jünger Jesu handelt. Ebenso unklar ist, ob er mit dem Autor des Johannesevangeliums identisch ist. Der genaue Entstehungszeitraum der Johannesoffenbarung ist umstritten, er wird jedoch meist zwischen 70 und 110 n. Chr. angegeben.
Die Schrift enthält eine Vielzahl von Symbolen, allegorischen Darstellungen und prophetischen Aussagen. Der Autor Johannes richtet seine Offenbarung an die im Vorwort des Textes genannten sieben christlichen Gemeinden in Kleinasien. Er beschreibt darin in bildreicher Sprache eine chronologische Reihe apokalyptischer Visionen und Prophetien, die er während seines Exils auf der Insel Patmos erhalten haben soll. Kernthemen sind
- die nahende Endzeit
- das Erscheinen des Drachens (Satans), des ersten Tieres und des zweiten Tieres (der falsche Prophet)
- der Tag des Jüngsten Gerichts
- der finale Kampf des Guten gegen das Böse
- und schließlich der Sieg des Guten
- und das neue Reich Gottes
Insgesamt thematisiert die Johannesoffenbarung die Verheißung der Erlösung und des ewigen Lebens für diejenigen, die an Jesus Christus glauben.
Die Johannesoffenbarung wurde von den Zeitgenossen noch auf die Gegenwart gedeutet. Doch als die Prophezeiungen nicht eintrafen, also Jesus Christus nicht erneut erschien, wurden die angekündigten Ereignisse von den Kirchenvätern auf eine unbestimmte Zukunft gelegt.
In den Visionen selbst werden keine historischen Personen, Ereignisse oder Jahreszahlen genannt, stattdessen Symbole, Umschreibungen und Zeiträume von symbolischer Dauer, z.B. 1000 Jahre, 1260 Tage (= 3,5 Umdrehungen eines Kreises von 360°), 42 Monate (= 3,5 Jahre) usw. 3,5 ist die Hälfte von Sieben. Sieben bezieht sich auf die vollkommene Schöpfung, für die, nach dem ersten Buch der Bibel, Gott sieben Tage brauchte. 1260 und 42 als Vielfache von 3,5 sind demnach Anspielungen auf das Unvollkommene bzw. auf das genau Halbvollkommene.
Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres
Der Zahlwert eines Wortes
In der Johannesoffenbarung wird die Zahl 666 als die Zahl eines Menschennamens bezeichnet und soll den Zahlenwert des Tieres repräsentieren. Dies kann aus heutiger Sicht etwas verwirrend sein.
Der Zahlenwert eines Wortes gibt die Summe der numerischen Werte der Buchstaben in einem Wort an. Die Zuordnung der numerischen Werte ist je nach Schriftkultur unterschiedlich. Häufig ist er die Position des Buchstabens im jeweiligen Alphabet. Er kann aber auch traditionell festgelegt worden sein.
Zur Zeit der Johannesoffenbarung waren im Gebiet des heutigen Israels drei antike Schriftsysteme verbreitet: Altgriechisch, römisch-lateinisch und Hebräisch. In allen drei Schriftsystemen waren Buchstaben gleichzeitig auch Zahlen. Auf diese Weise konnten Wörter einer Zahl entsprechen und umgekehrt. Im römisch-lateinischen Schriftsystem waren nur ausgewählte Buchstaben gleichzeitig Zahlen, im altgriechischen und dem hebräischen waren alle Buchstaben auch Zahlen. Im europäischen Raum waren römische Ziffern lange Zeit am gebräuchlichsten. Sie wurden erst im 12. Jahrhundert durch die arabischen Ziffern 0-9 ersetzt.
Zahlwert im modernen Alphabet
Ein Beispiel für das moderne lateinische Alphabet ist, das Wort "BACH". Der Buchstabe B ist der zweite Buchstabe im Alphabet und hat den Wert 2, A ist der erste Buchstabe und hat den Wert 1, C den Wert 3 und H den Wert 8. Das Wort "BACH" hätte demnach den Zahlwert von 14 (= B+A+C+H = 2+1+3+8).
Beispiel: Römisch-Latein
Im römisch-lateinischen Schriftsystem wurden die Zahlen 1-1000 mit den Buchstaben I (1), V (5), X (10), L (50), C (100), D (500) und M (1000) dargestellt. Daher können deutsche Wörter wie DILL, IM und MIX auch als römische Ziffern gelesen werden.
Deutsches Wort aus römischen Ziffern | Addition der einzelnen Ziffern | Summe der Ziffern (Zahlwert) | Entsprechung im römischen Zahlensystem |
DILL | 500+1+50+50 | 601 | - |
IM | 1+1000 | 1001 | - |
MIX | 1000+1+10 | 1011 | 1009 |
Bei römischen Zahlen müssen die einzelnen Ziffern nach strengen Regeln angeordnet werden. Daher ist nur MIX tatsächlich eine Zahl in alter römischer Schreibweise und entspricht der Zahl 1009. IM oder DILL wäre für die Römer keine Zahl gewesen, obwohl die einzelnen Buchstaben römischen Ziffern entsprechen.
Beispiel: Altgriechisch und Hebräisch
Die antiken Griechen und die Juden verwendeten das Milesische System zur Darstellung von Zahlen. Es gibt einige Besonderheiten in diesen Schriften, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll. Wichtig ist die Feststellung, dass jedes altgriechische oder hebräische Wort auch als Zahl gelesen werden kann. Grundsätzlich wurde dafür das jeweilige Alphabet in drei Gruppen zu je neun Buchstaben unterteilt, die den Einer-, Zehner- und Hunderterstellen entsprechen, was für den Alltag ausreichend war. Außerdem gibt es zusätzliche Zahlzeichen. Ein besonderes Merkmal der hebräischen Schrift ist zudem, dass sie von rechts nach links gelesen wird.
Beispiel im Hebräischen: | ||||
Deutsche Schreibweise | Hebräische Schrift | Hebräische Buchstaben/ Ziffern | Zahlwerte der Buchstaben | Summe |
Haus | בית | ת (Taw), י (Jod), ב (Beth) | 400 + 10 + 2 | 412 |
Beispiel im Altgriechischen: | ||||
Deutsche Schreibweise | Altgriechische Schrift | Altgriechische Buchstaben/ Ziffern | Zahlwerte der Buchstaben | Summe |
Haus | οἶκος | ο (Omikron), ἶ (Iota), κ (Kappa), ο (Omikron), ς (Sigma) | 70 + 10 + 20 + 70 + 200 | 370 |
Der Zahlwert der 666
Es ist nun klar, was die Johannesoffenbarung mit dem Zahlwert eines Wortes meint. Andererseits wird deutlich, dass es eine Vielzahl von Wörtern gibt, die in der Summe z.b. die Zahl 666 ergeben. Ohne weitere Angaben ist es daher unmöglich, die Zahl 666 nur einem bestimmten Namen zuzuordnen. Die entsprechende Bibelstelle macht aber keine weiteren Angaben:
"[Das Tier zwang alle], auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens. Seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig."
Sowohl der Name des Tieres, als auch der Menschenname sind unbekannt. Nur der Zahlwert beider Namen wird mit 666 angegeben. Es wird offengelassen, ob es sich beim Namen des Tieres und dem Menschennamen um denselben Namen handelt.
Denn es ist die Zahl eines Menschennamens. Seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig
Die römische Besetzung Judäas
Zur Zeit der Entstehung des Neuen Testaments bzw. der Johannesoffenbarung zwischen 70 und 95 n. Chr. war Israel die vom Römischen Reich besetzte Provinz Judäa (ab 63 v. Chr. bis 395 n. Chr.). Immer wieder kam es zu Aufständen gegen die römische Fremdherrschaft, die jedoch alle an der Übermacht des Gegners scheiterten. Der letzte große Aufstand war der jüdische Krieg von 66-73 n.Chr, der mit der römischen Eroberung der Bergfestung Masada endete. Im Verlauf der Auseinandersetzung wurde im Jahr 70 der höchste jüdische Tempel in Jerusalem zerstört, dessen Überreste von den Juden heute als Klagemauer verehrt werden.
Römische Ziffern
Werden die ersten sechs römischen Ziffern addiert, ist das Ergebnis 666.
I | V | X | L | C | D | I V X L C D |
1 | 5 | 10 | 50 | 100 | 500 | 666 |
Allerdings fehlt mit "M" die siebte und letzte Grundziffer des römischen Ziffernsystems. Sie hat den Wert von 1000.
Überraschenderweise folgt in der Johannesoffenbarung nach der Nennung der 666 als Symbol für die Herrschaft des Tieres, eine Tausendjährige Herrschaft des auferstandenen Christus nach dem Sieg über das Tier und seinen falschen Propheten (offb 20). Die Zahl Sieben – “M” ist die siebte und letzte Ziffer im römischen Ziffernsystem – taucht in der Johannesoffenbarung besonders häufig auf und wird allein im ersten Kapitel elfmal genannt – was selbst im Kontext der Bibel sehr ungewöhnlich ist.
Es ist naheliegend anzunehmen, dass die von Rom besetzten Israeliten in den römischen Ziffern ein Symbol des Bösen sahen. Die Summe der Ziffernfolge IVXLCD ist 666. Jedoch fehlt die siebte römische Ziffer mit dem Wert von 1000. Alle drei Zahlen – 7, 666 und 1000 – spielen eine zentrale Rolle in der Johannesoffenbarung: Die Sieben wird am häufigsten genannt, 666 symbolisiert als Zahlenwert des Tieres die Herrschaft des Bösen, und 1000 steht für die tausendjährige Herrschaft Jesu Christi nach dem Sieg des Guten. Es wird deutlich, dass die Zahlensymbolik der Johannesoffenbarung auf das römische Ziffernsystem Bezug nimmt.
Die 666 soll außerdem die Zahl eines Menschennamens sein.
Der Zahlwert des Kaisers Nero
Kaiser Nero (37-68 n. Chr.) galt in der Antike als einer der grausamsten römischen Herrscher und als Inbegriff des Bösen. Seine Name steht im Zusammenhang mit der Zahl 666. Die ursprüngliche lateinische Bezeichnung für den römischen Kaiser Nero war "Nero Caesar". Wird der Name ins Hebräische übersetzt, heißt er נרון קסר (Neron Kesar). Da hebräische Buchstaben immer auch Ziffern sind, ist die Summe dieser Zahlen 666.
Hebräisches Schriftzeichen | ר | ס | ק | ן | ו | ר | נ | נרון קסר |
Name des Buchstabens | Resch | Samech | Koph | (finales) Nun | Waw | Resch | Nun | |
Zahlwert | 200 | 60 | 100 | 50 | 6 | 200 | 50 | 666 |
Zahlensymbolik als Ursprung der Johannesoffenbarung
Durch Einsetzen in die entsprechende Stelle der Johannesoffenbarung ergibt sich folgendes:
“[Das Tier zwang alle], auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen. Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres [Neron Kaesar] oder die Zahl seines Namens [in römischen Buchstaben ”IVXLCD", in hebräischen Buchstaben “נרון קסר”, in beiden Fällen 666]. Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens [“נרון קסר”, Neron Kaesar]. Seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig."
Den Textenden der Johannesoffenbarung fiel demnach zuerst auf, dass der Name Neros im Hebräischen als Ziffern gelesen 666 ergibt. Außerdem stellten sie fest, dass die ersten sechs römischen Ziffern IVXLCD addiert ebenso 666 ergeben. Weil das Weglassen der verbleibenden siebten Ziffer "M" jedoch unvollständig erscheint, mussten sie die Zahl 1000 (der Wert von "M") und die Zahl 7 ("M" ist die letzte der sieben römischen Grundziffern) auf besondere Weise in den Text einbinden, um insgesamt einen Bezug zum Römischen Reich und damit zu Kaiser Nero herzustellen.
Sie taten das zum einen, indem sie die Zahl Sieben so oft wie nirgendwo sonst in der Bibel nannten. Zum anderen hoben sie die Zahl 1000 hervor, in dem sie sie mit einer 1000-jährigen Herrschaft Jesu Christi in Verbindung brachten. Die 1000 steht als Zahl des Guten im direkten Gegensatz zur 666, der Zahl des Bösen. Der Gegensatz wird in der römischen Ziffernfolge deutlich:
IVXLCD ⭤ M
Die Unterlegenheit der "bösen" 666 ("IVXLCD") wird bereits durch den kleineren numerischen Wert gegenüber der "guten” 1000 ("M") deutlich. Insgesamt erweckt der Text der Johannesoffenbarung den Eindruck, dass er um die drei zentralen Zahlen – 7, 666 und 1000 – herum aufgebaut wurde, die im direkten Zusammenhang mit dem römischen Ziffernsystem stehen. Der Text ist insofern mehr als von anderen Bibeltexten inspiriertes Kunstwerk zu verstehen, denn als das prophetische Werk eines Sehers.
[…] Sie hatten das Tier und sein Standbild nicht angebetet und sie hatten das Kennzeichen nicht auf ihrer Stirn und auf ihrer Hand anbringen lassen. Sie gelangten zum Leben und zur Herrschaft mit Christus für 1000 Jahre.
Kaiser Nero - Symbol des Bösen
Der Begriff Caesar (lat. 'Kaiser') ist ein Ehrentitel den nur römische Herrscher trugen. Er bezieht sich auf Julius Caesar, der die jahrhundertealte römische Republik gegen 46 v.Chr. abschaffte und in eine Monarchie umwandelte. Dafür wurde er 44 v. Chr. während einer Senatssitzung von den Anhängern der Republik durch zahlreiche Dolchstiche ermordet. Den anschließenden Bürgerkrieg gewann Ceasars Adoptivsohn Augustus, der ab 31 v. Chr. die Herrschaft Roms übernahm. Zu Ehren seines Adoptivvaters nannte Augustus sich Caesar Augustus. Alle nach ihm folgenden römischen Herrscher behielten diese Tradition bei und trugen ebenfalls den Titel Caesar (Kaiser). Sowohl Julius Caesar als auch Augustus stammten aus der weitverzweigten Familie der Julier. Auf Julius Cäsar folgten nacheinander fünf seiner Verwandten auf den römischen Thron: Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius und schließlich Nero. Nero (* 37 n. Chr.) war der letzte Kaiser aus der Dynastie der Julier (auch Julisch-Claudische Dynastie).
Morde unter Nero
Kaiser Nero war anfangs sehr beliebt. Er übernahm mit 16 Jahren die Regentschaft (54 n. Chr.). Seine Mutter war politisch sehr aktiv und übte lange Zeit einen großen Einfluss auf ihn aus. Sie galt jedoch als intrigant und wurde verdächtigt, Neros Vorgänger vergiftet zu haben, um ihren Sohn auf den Thron zu bringen. Nero stand ihr in Brutalität in nichts nach.
- Nero war 17, da starb sein Bruder unter mysteriösen Umständen (54 n. Chr)
- Im fünften Regierungsjahr ließ Nero seine Mutter ermorden (59 n. Chr.)
- er verbannte unter fingierten Vorwürfen seine beim Volk beliebte Ehefrau Octavia, um Poppaea Sabina heiraten zu können (62 n. Chr.)
- Nero lässt seine bereits verbannte Ehefrau Octavia unter fingierten Vorwürfen ermorden, als es wegen ihrer Verbannung zu Unruhen kommt (62 n. Chr.)
- die schwangere Poppaea Sabina stirbt, angeblich durch Fußtritte Neros (65 n. Chr.)
- um Statilia Messalina heiraten zu können, zwingt Nero ihren Mann unter fingierten Vorwürfen zum Selbstmord (66 n. Chr.)
Erst nach Neros Tod kam es zu der Behauptung, er habe (67 n. Chr.) den Sklaven Sporus geheiratet, der ihn an seine verstorbene Ehefrau Poppaea Sabina erinnerte und zwang ihn, Frauenkleider anzuziehen. Möglicherweise handelt es sich bei dieser Erzählung jedoch um antike Propaganda.
Der Große Brand von Rom
Im Jahr 64 n. Chr., Neros zehnten Regierungsjahr, zerstörte der Große Brand von Rom weite Teile der Stadt. Es gilt als das größte Feuer, das je im antiken Rom wütete. Einige Quellen legen nahe, Nero selbst habe das Feuer gelegt, bzw. legen lassen, um Platz für neue Palastbauten zu schaffen. Jedoch gibt es dafür keine Beweise.
Der Brand hatte weitreichende Folgen. Die Anhänger des Jesus Christus wurden mit dem Brand in Verbindung gebracht und es kam zu Progromen. Der legendäre Apostel Petrus wird zu den Opfern gezählt († um 65–67). Er soll sich um diese Zeit in Rom aufgehalten haben, und dort als als der erste Papst gewirkt haben ("Bischof von Rom"). Allerdings lässt sich das anhand der historischen Dokumente nicht mehr genau nachvollziehen. Der heutige Petersdom in Rom befindet sich über dem vermuteten Grab des Petrus.

Großbrände waren im antiken Rom nicht ungewöhnlich, dieser galt jedoch als der verheerendste und wurde von den frühen Christen als apokalyptisches Inferno aufgenommen, das die Endzeit und das baldige Wiederkommen des Messias ankündigte. Die frühen Christen gingen davon aus, dass der Messias noch zu ihren Lebzeiten erscheinen werde

Der Apostel Petrus gilt als der erste Bischof von Rom und damit als der erste Papst. Er soll das prominenteste Opfer der Christenverfolgungen nach dem Brand von Rom gewesen sein. Der Legende nach bestand er darauf kopfüber gekreuzigt zu werden, da er es als unwürdig empfand, wie Jesus Christus zu sterben. Ein umgedrehtes Kreuz wird daher als Petruskreuz bezeichnet

Das von Donato Bramante errichtete Bauwerk steht über der angenommenen Kreuzigungsstätte des Apostels Petrus und ist von einem Kloster umgeben. Bramante hat zuvor am Mailänder Hof viele Jahre mit Leonardo da Vinci zusammengearbeitet

Der Petersdom steht über dem vermuteten Grab des Petrus. Der ursprüngliche Architekt war auch hier Donato Bramante. Früher entstandene Skizzen Leonardos haben eine große Ähnlichkeit mit dem heutigen Petersdom und demonstrieren seinen großen Einfluss auf Bramante
Die Zerstörung des Tempels von Jerusalem
Die brutalen Christenverfolgungen waren nicht die einzige Folge des Großbrandes. Kaiser Nero brauchte nun enorme Geldsummen, um die Hauptstadt Rom wiederaufzubauen. Die darauf folgende aggressive Steuerpolitik führte in der oströmischen Provinz Judäa im Jahr 66 zu einem großen Aufstand. Nero ließ im "jüdischen Krieg" (66-73 n. Chr.) den Aufstand brutal niederschlagen. Im Verlauf der Krieges wurde der zweite Jerusalemer Tempel zerstört (70 n. Chr., der erste von König Salomon errichtete Tempel an der Stelle war bereits 500 Jahre zuvor durch die Babylonier zerstört worden). Der Jerusalemer Tempel war der mit Abstand bedeutendste jüdische Tempel der antiken Welt. Auch Jesus Christus soll 40 Jahre zuvor dort gepredigt haben. Der jüdische Tempelschatz wurde geraubt, nach Rom verbracht und dort in einem Triumphzug vorgeführt. Der zerstörte Tempel von Jerusalem wurde bis heute nicht wieder aufgebaut. Nero selbst erlebte die Zerstörung des höchsten jüdischen Tempels nicht mehr.
Neros Tod
Nero verehrte zeitlebens die antike griechische Kultur und verließ Rom 66 n. Chr. für etwa ein Jahr, um sich in der damaligen römischen Provinz Griechenland aufzuhalten. Er nahm dort an den olympischen Spielen teil und trat außerdem öffentlich als Schauspieler auf. Dieses Verhalten eines römischen Kaisers war in den Augen des römischen Adels unwürdig. Nach Neros Rückkehr aus Griechenland formte sich eine breite Allianz gegen den Kaiser und er wurde zum "Feind des Volkes" erklärt. Auf der Flucht nach Ägypten starb er am 11.6.68 auf einem Landgut bei Rom. Seine Leibwache war bereits geflüchtet und er war nur noch von einer Handvoll Getreuer umgeben. Als er seine Häscher kommen hörte, stach er sich selbst einen Dolch in den Hals. Nero wurde nur 30 Jahre alt. Als eine besonders entehrende Strafe galt, dass das Andenken an Nero per Erlass verboten wurde ("Damnatio memoriae", dt. ‘Verdammung des Andenkens’). Die Nennung seines Namens sollte unterbleiben ('der dessen Name nicht genannt werden darf'), er wurde aus sämtlichen Annalen getilgt, sämtliche erreichbaren Bildnisse und Inschriften wurden zerstört.
Ist Neros Menschenname die Zahl des Tieres?
Nero hat seine engsten Verwandten und Ehefrauen umbringen lassen, er hat einen Krieg befohlen, der den bedeutenden Tempel von Jerusalem zerstörte und er hat die Christen brutal verfolgen lassen. Mit Petrus soll ihm sogar der politisch bedeutendste Jünger des Jesus zum Opfer gefallen sein. Dass daneben auch Rom in einem apokalyptischen Großbrand in Flammen aufging, muss bei den Zeitgenossen den Eindruck verstärkt haben, dass Kaiser Nero die Verkörperung des absoluten Bösen war. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass die 666 der Johannesoffenbarung Kaiser Nero meint, dessen Menschenname der Zahl des Tieres entspricht. Die 666 wäre demnach ein antiker Code. Für hebräisch sprechende Zeitgenossen von Johannes muss klar gewesen sein, dass Kaiser Nero gemeint ist, ohne dass sein Name direkt genannt wird. Andererseits behält der visionäre und prophetische Text der Johannesoffenbarung durch die konsequente Nichtnennung historischer Figuren seinen zeitlosen Charakter, da er auch ansonsten bewusst auf die Erzählung historisch greifbarer Ereignisse verzichtet.

Der Tempel wurde unter König Salomo errichtet. Salomo war nach dem legendären König David der dritte König Israels. Er war berühmt für seinen Reichtum und seine Weisheit. Jerusalem wurde 597 v.Chr. von den Babyloniern unter Nebukadnezar II. erobert, die Einwohner nach Babylon verschleppt ("Babylonische Gefangenschaft"). Salomos Tempel wurde daraufhin zerstört (586 v. Chr.)

Nach der Rückkehr des jüdischen Volkes aus der babylonischen Gefangenschaft, wurde am Platz des alten Tempels ein neuer aufgebaut. Der Bibel nach vertrieb Jesus Christus hier die Händler aus dem Tempel. Der Tempel wurde zuletzt vom römischen Klientelkönig Herodes stark erweitert. Herodes wird in der Bibel erwähnt, er soll den Kindermord von Bethlehem befohlen haben. Im "jüdischen Krieg" wurde der Tempel von den Römern zerstört und danach nie wieder aufgebaut

Titus war Neros Feldherr im jüdischen Krieg und später selbst Kaiser (79-81 n.Chr.). Nach seinem Tod errichtete dessen Bruder Kaiser Domitian den Titusbogen zu seinem Gedenken. Der Bogen feiert den Sieg des Titus in Judäa, insbesondere die Rückeroberung Jerusalems und zeigt die Vorführung des Jerusalemer Tempelschatzes bei einem Triumphzug in Rom. Der riesige siebenarmige Leuchter, die Menora, soll überwiegend aus purem Gold bestanden haben

Das oströmische Reich verlor 613 die Kontrolle über Jerusalem an die persischen Sassaniden. 637 wurde Jerusalem von den Mohammedanern erobert. Sie errichteten auf den Resten des Jerusalemer Tempels den Felsendom (687-691, goldene Kuppel) und die al-Aqsa-Moschee (706-717, graue Kuppel rechts). Da es sich bei dem Tempelberg um einen heiligen Bezirk handelt, werden dort keine Grabungsarbeiten durchgeführt. Vom zweiten Jerusalemer Tempel ist heute nur noch die Westmauer erhalten ("Klagemauer", links). Am Tempelberg kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Juden und Moslems
Die 666 in der Bibel
Neben der Johannesoffenbarung im letzten Buch des Neuen Testaments wird die Zahl 666 nur an zwei weiteren Stellen in der Bibel erwähnt. Erstaunlicherweise steht die Zahl dort nicht im Zusammenhang mit dem personifizierten Bösen, sondern mit Vermehrung, zum einen der Vermehrung des Wohlstandes und zum anderen der Vermehrung der Nachkommen.
Der Reichtum von König Salomo
König Salomo (auch Salomon, hebräisch: Schelomo oder Schlomo) ist eine historische Person, und war der dritte König des israelitischen Königreichs nach Saul und David. Er war das zweite Kind von König David und Bathseba, und regierte Israel von etwa 970 bis 931 v. Chr. Seine Geschichte wird in der Bibel im ersten Buch der Könige und dem zweiten Buch der Chronik beschrieben. Er ist eine der wichtigsten Personen im Alten Testament.
Salomo ist vor allem für seine von Gott verliehene Weisheit bekannt. Er nutzte sie, um das Königreich Israel in eine Blütezeit zu führen, was ihn sehr mächtig und wohlhabend machte. Am bekanntesten ist er für die Errichtung des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem. Es war der erste steinerne Tempel zu Ehren des Gottes von Israel, zuvor wurde ein Zelt genutzt. Im Jerusalemer Tempel wurde auch die Bundeslade aufbewahrt. Das war eine besonders kunstvoll hergestellte Truhe, in der sich die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten befunden haben sollen, die der Religionsstifter Moses am Berg Sinai von Gott erhalten haben soll.
Die erste Nennung der Zahl 666 in der Bibel erfolgt im Zusammenhang mit den Reichtümern Salomos, die anlässlich einer Begegnung mit der Königin von Saba aufgelistet werden: "Das Gewicht des Goldes, das alljährlich bei Salomo einging, betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente" (1 Kön 10,14 sowie 2 Chr 9,13). Die hebräische Schreibweise von 666 lautet תרסו. Diese Zeichen haben keine spezifische Bedeutung, sondern dienen lediglich der Darstellung der Zahl 666. Die Zahl ist also nicht wörtlich zu verstehen und hat dann, wenn überhaupt, eine symbolische Bedeutung. Es stellt sich die Frage, warum die Chronisten gerade diese Zahl wählten.

Der Besuch der Königin von Saba ist in der Bibel Anlass für eine Aufzählung der Reichtümer von König Salomo. Es ist heute unklar, ob es tatsächlich zu dieser Begegnung kam. Saba war ein Königreich im Südwesten der arabischen Hablbinsel, dem heutigen Jemen. Es war ein bedeutendes Handelszentrum für Gewürze, Weihrauch, Edelsteine und anderen kostbare Güter

Das Urteil ist die bekannteste Episode aus Salomos Leben. Zwei Dirnen wohnten in einem Haus und waren zeitgleich Mütter geworden. Kurz nach der Geburt starb einer der beiden Söhne in der Nacht und die Mutter des toten Kindes tauschte es heimlich gegen das lebende der anderen. Am Morgen stritten nun beide um das Kind. Der Streit kam zu Salomo und er entschied das Kind mit dem Schwert zu teilen. Als daraufhin die wahre Mutter bat, das Kind der anderen zu geben, erkannte Salomo, dass sie die wahre Mutter sein müsse und sprach ihr das Kind zu
Das Buch Esra
Die Geschichte Salomos wird im ersten Buch der Könige erzählt. Das darauf folgende zweite Buch der Könige endet mit der Einnahme Jerusalems durch die Babylonier und der Verschleppung der Israeliten nach Babylon ("Babylonische Gefangenschaft"). Im anschließenden Buch Esra wird erneut die Zahl 666 erwähnt. In einer Aufzählung der Heimkehrer aus der babylonischen Gefangenschaft wird ein Mann namens Adonikam genannt, der die beeindruckende Anzahl von 666 Nachkommen hatte (Esr 2,13). Die hohe Nachkommenzahl ist im Vergleich nicht ungewöhnlich. Die anderen Heimkehrer hatten zwischen 42 und 3630 Nachkommen. Es ist eine Eigenheit der biblischen Texte, Zahlen häufig eine symbolische Bedeutung zu geben.
Die genaue Anzahl der Nachkommen Adonikams geht aus der Bibel jedoch nicht hervor. So wird sie im Buch Nehemia mit 667 Söhnen angegeben (Neh 7,18). Die Kombination von 666 und 667 durch die Autoren beider Bücher lässt an das Rundungsverhalten von ⅔ denken: ⅔ ≈ 0,666 Periode bzw. aufgerundet ⅔ ≈ 0,667. Das Problem der rundungsbedingten Ungenauigkeit ist kein theoretisches, sondern trat in der Antike auch in der Praxis auf, z.B. bei Messungen von Strecken oder in der Architektur. Sollte eine Strecke von 1000 in drei gleich große Teile geteilt werden, um z.B. drei Fenster einer Wand jeweils genau in die Mitte eines Drittels der Wand zu setzen, lagen die Drittel nun entweder bei 334 und 666, oder bei 333 und 667.
Fazit
Neben der neutestamentarischen 666 in der Johannesoffenbarung, wird die 666 nur noch zwei weitere Male im Alten Testament erwähnt. Dort hat die Zahl keinen negativen Charakter und wird im Zusammenhang mit Vermehrung genannt. Einmal der Vermehrung des Reichtums von König Salomo, der seine Vorgänger David und Saul bei weitem übertraf und jährlich 666 Talente einnahm und der Vermehrung des Adonikams, der die stattliche Zahl von 666 Nachkommen nennen konnte. Es ist in dem Zusammenhang bemerkenswert, dass die 666 eine interessante mathematische Eigenschaft besitzt. Sie ist eine Dreieckszahl, was der Grund dafür sein könnte, dass die Verfasser des Alten Testaments gerade diese Zahl wählten.
Die Dreieckszahl 666
666 ist eine Dreieckszahl. Dreieckszahlen entstehen durch fortlaufende Addition aufeinanderfolgender natürlicher Zahlen (siehe Tabelle).
Der Name "Dreieckszahl" bezieht sich auf die grafische Darstellung dieser Zahlen (siehe Grafik). Zunächst wird der Wert 1 in die erste Zeile gesetzt. In der darunter liegenden Zeile werden die Einsen aus der darüber liegenden Zeile übernommen und der Wert 1 hinzugefügt. Wird dieser Schritt mehrmals wiederholt, entsteht ein Dreiecksmuster. Die Summe der Werte einer Reihe addiert mit den Summen der Werte aller darüber liegenden Reihen wird als Dreieckszahl bezeichnet.
Der Begriff "Dreieckszahl" beschreibt also die geometrische Form, die sich aus der Anordnung der Zahlen ergibt.
Rechnung | Dreieckszahl |
0 + 1 | 1 |
0 + 1 + 2 | 3 |
0 + 1 + 2 + 3 | 6 |
0 + 1 + 2 + 3 + 4 | 10 |
... | |
0 + 1 + 2 + 3 + 4 + ... + 36 | 666 |
Die ersten 36 Dreieckszahlen von 1 bis 666, wobei in jeder Reihe eine Eins hinzukommt. In der 36. Reihe sind es schließlich 36 Einsen in einer Reihe. Die Dreieckszahl 666 ergibt sich dann aus der Summe aller Werte dieser Reihe, addiert mit den Summen der Werte der darüber liegenden Reihen
Beim fortgesetzten Weglassen einer Ziffer der Zahl 666 entstehen erneut Dreieckszahlen:
666
66
6
Alle drei so entstandenen Zahlen sind Dreieckszahlen. Die 666 ist die größtmögliche Dreieckszahl, deren deren Einer-, Zehner und Hunderterstellen aus den gleichen Ziffern bestehen, so sind z.B. 111, 222, 333 usw. keine Dreieckszahlen. Auch entsteht durch Hinzufügen einer 6 zur 666 mit 6666 keine Dreieckszahl.
Nutzten die Chronisten des Alten Testaments Zahlensymbolik?
Die 666 ist eine besondere Zahl, da sie eine Dreieckszahl ist. Dreieckszahlen stehen für eine kontinuierliche Zunahme eines bestimmten Wertes: jede Reihe kommt 1 hinzu. Die Chronisten könnten diese Zahl gewählt haben, um auf die stetige Mehrung des Wohlstands des israelitischen Volkes unter König Salomo hinzuweisen, der bereits unter Salomos Vater König David begonnen hatte.
Die Chronisten der Bibel integrierten häufig symbolische Zahlen in ihre Schriften (z.B. 3, 7, 12 oder 144 (das Quadrat von 12)). Sicherlich kannten sie auch Dreieckszahlen, denn sie folgen einem einfachen Muster und könnten daher verschiedenen antiken Kulturen bekannt gewesen sein. Dass von allen Dreieckszahlen die Wahl auf die 666 fiel, liegt wohl an der erstmaligen Gleichheit von Einer-, Zehner- und Hunderterstellen in dieser Zahlenfolge. Es ist interessant zu bemerken, dass nur zwei vorherige Dreieckszahlen, 55 und 66, ebenfalls eine Gleichheit der Ziffern aufweisen. Diese könnten symbolisch für die ersten zwei jüdischen Könige und direkte Vorgänger Salomos stehen, Saul und David, die zwar wohlhabend, aber nicht so reich wie Salomo waren. Der Überlieferung nach muss Salomo sie um ein Vielfaches übertroffen haben.
Weitere Zahlenfolgen mit der Summe 666
144 Nachkommastellen der Kreiszahl Pi
Die ersten 144 Nachkommastellen ergeben addiert 666. Auch wenn es sich hier um einen Zufall handelt, ist es ein erwähnenswerter Zufall, vor allem da im biblischen Kontext die Zahl 12 und ihr Quadrat 144 ein große Rolle spielen. So sind es in der Johannesoffenbarung 144.000 aus den 12 Stämmen Israels (12 Stämme * zu je 12.000, Offb 7,4), die von Gott besonders beschützt werden und vermutlich dieselben 144.000 die schließlich mit dem Lamm auf dem Berg Zion stehen und erlöst wurden (Offb 14,1). Die Zahl Pi verbindet also auf mystische, göttliche oder zufällige Art und Weise, je nach Perspektive, die Zahl der Erlösten, also die 144 und die Zahl des Tieres, die 666. Die 144.000 als Zahl der Erlösung wird vor allem von den Zeugen Jehovas betont, einer auf der Bibel basierenden Religionsgemeinschaft, die um 1870 in den USA entstand und weltweit Anhänger hat.
Die Zahl mit Pi mit den 144 Nachkomastellen in Zehnergruppen:
3,1415926535 8979323846 2643383279 5028841971 6939937510 5820974944 5923078164 0628620899 8628034825 3421170679 8214808651 3282306647 0938446095 5058223172 5359
Die Quadrate der ersten sieben Primzahlen
Die Quadrate der ersten sieben Primzahlen ergeben in Summe 666.
Primzahl | 2 | 3 | 5 | 7 | 11 | 13 | 17 | |
Quadrat | 4 | 9 | 25 | 49 | 121 | 169 | 289 | = 666 |
Auch hier ist es ein erwähnenswerter Zufall, dass mit der Sieben (7 Schöpfungstage, 7 Siegel usw.) eine weitere in der Bibel sehr bedeutende Zahl mit der 666 in Verbindung steht.
Isaac Newton und die Zahl 666
Die Zahl 1666 ist die Summe der sieben römischen Grundziffern I V X L C D M. Das Jahr 1666 wird in der Wissenschaft als "Annus mirabilis" bezeichnet ('Wunderjahr'). Denn zu der Zeit tobte eine große Pestepidemie in London, die den Naturwissenschaftler Isaac Newton in die ländliche Isolation zwang. Dort war er nach eigener Aussage in der Blüte seines erfindungsreichen Lebensalters und sann mehr über Mathematik und Philosophie nach als zu irgendeiner Zeit, was zur Entdeckung der Gravitationstheorie und möglicherweise auch zur Infinitesimalrechnung führte (nach anderen Darstellungen vom Mathematiker Leibniz entwickelt). Das pestgeplagte und eng bebaute London wurde im selben Jahr 1666 durch einen verheerenden Großbrand zu etwa 80% zerstört. Als Brandstifter wurde ein französischer Uhrmacher gehängt, der im Auftrag des Papstes das Feuer gelegt haben soll. Später stellte sich heraus, dass er sich bei Ausbruch des Feuers nicht in London aufgehalten hatte. Die britische Öffentlichkeit stand seit der Loslösung vom Papsttum und der 1534 erfolgten Gründung der anglikanischen Kirche unter Heinrich VIII. der katholischen Kirche, insbesondere dem katholischen Frankreich besonders argwöhnisch gegenüber.
Isaac Newton muss sich des Zusammenhangs der Zahlen 1666 und 666 bewusst gewesen sein, denn er schrieb das Traktat “Observations upon the Prophecies of Daniel, and the Apocalypse of St. John” (dt. ‘Anmerkungen zu Daniels Prophezeiung und der Offenbarung des Johannes’). Das Buch Daniel erwähnt die 6 und 60 als Maße eines heidnischen Standbildes, die Johannesoffenbarung die 666, als Zahl des Tieres. Beide Bibelschriften werden häufig im Zusammenhang mit dem Standbild und der Zahl des Tieres erwähnt.
Newtons Buch wurde erst 1733, also sieben Jahre nach seinem Tod veröffentlicht. Auf der Rückseite des Leonardo da Vinci zugeschriebenen Porträts der Ginevra de' Benci befindet sich ein markantes rotes Siegel mit dem Datum 1733. Das einst teuerste Gemälde der Welt (1967-1970) wird heute in Washington D.C. ausgestellt. Auf dieselbe Zahl 1733 bezieht sich der bedeutende Erfinder, Geschäftsmann, US-Botschafter in Frankreich und einer der Gründerväter der USA, Benjamin Franklin, in seinem berühmten Traktat “Der Weg zum Reichtum”. Sein Porträt wird auf der 100 US-Dollar Banknote abgebildet.

Leonardo soll ein Porträt gemalt haben, auf dessen Rückseite ein rotes Siegel mit der Zahl 1733 aufgebracht wurde

Newton schrieb ein 1733 veröffentlichtes Trakat über das Buch Daniel und die Johannesoffenbarung

Einer der Gründervater der USA, Erfinder, erfolgreicher Geschäftsmann und Diplomat in Frankreich schrieb ein berühmtes Traktat, das als einzige Jahreszahl 1733 nennt. Die Büste links zeigt Isaac Newton

Das sich stilistisch stark von Leonardo Gemälden unterscheidende und zunächst unscheinbar wirkende Kunstwerk weist einige geometrische Besonderheiten auf. So befindet sich das linke Auge in der vertikalen Bildmitte und bildet den Mittelpunkt eines Kreises, der den Kopf umschließt und der genau der Hälfte der Bildbreite entspricht. Ein erstes gleichseitiges Dreieck tangiert ihr linear gescheiteltes Haar und ihre rechte Schulter. Ein zweites gleichseitiges Dreieck setzt auf der halben Bildhöhe auf und bildet die Spitze des größeren Dreiecks. Wo sich dieses Dreieck und Kreis treffen, entsteht vom Auge ausgehend ein 90° Winkel. Ein goldener Knopf über dem Dekolleté verweist auf den Eckpunkt eines goldenen Rechtecks zum rechten Bildrand

Das Gemälde ist das einzige Leonardo zugeschriebene Gemälde, dass eine bemalte Rückseite zeigt. Das ist ungewöhnlich und für die Betrachtung unpraktisch, denn um beide Seiten betrachten zu können, muss das Gemälde als Standbild aufrecht in einen Raum gestellt werden. Das Werk ist das einzige Leonardo zugeschriebene Werk, dass sich außerhalb Europas befindet (Washington D.C.). Es war von 1967-1970 das teuerste Gemälde der Welt. Leonardo da Vincis Initialen entsprechen den römischen Ziffern L D V (555). Die vier anderen Ziffern im römischen Zahlensystem sind I X C M (Einer, Zehner, Hunderter und Tausender). Das rote Siegel mit der Jahreszahl 1733 das ehemalige Besitzer aufbrachten, befindet sich in der rechten oberen Ecke


Die Rückseite der Banknote zeigt auf der linken Seite die Rückseite des Dienstsiegels der Vereinigten Staaten von Amerika, auf der rechten die Vorderseite. Das allsehende Auge schwebt über einer 13-stufigen Pyramide (die USA wurden von 13 ehemals britischen Kolonien gegründet). Die Symbolik der Verbindung von Pyramide und allsehendem Auge war in dieser Form neuartig und wurde in der Folge häufig adaptiert. Sie erinnert stark an die Bildkomposition der Ginevra de' Benci, die nach der frz. Revolution erstmals öffentlich ausgestellt wurde (ab ca. 1800). Die Pyramide des Siegels ist abweichend von dem Ginevra Porträt jedoch kein gleichseitiges Dreieck. Der Winkel an der Pyramidenspitze beträgt 45°, der Winkelhalbierenden eines rechten Winkels.

Seit 1945 ist die 100 Dollar Note die höchstnotierte Banknote der USA (zuvor gab es noch 500, 1.000, 5.000 und 10.000 Banknoten). Die 100 Dollar Note zeigt seit 1929 Benjamin Franklin (Jahr des berühmten Börsencrashs). Die Banknoten werden umgangssprachlich "Benjamins" genannt, aber auch "C-Notes", wegen dem Zahlwert des römischen Buchstabens C (100). Franklin war einer der Gründerväter der USA. Am Vorabend der französischen Revolution war er als Diplomat in Paris erfolgreich und erreichte die politische Anerkennung der Vereinigten Staaten durch Frankreich. Das Porträt auf der 100 US-Dollar Note wurde vom Hofmaler des frz. Königs Ludwig XVI. gemalt, der der frz. Revolution zum Opfer fiel.
Franklin war wirtschaftlich sehr erfolgreich und veröffentlichte unter dem Pseudonym "Poor Richard" kleine Ratgeberheftchen zu interessanten sozialen und wissenschaftlichen Themen. Sein vor allem unter Geschäftsleuten bis heute berühmtes Werk "Weg zum Reichtum" von 1758 ist die Martktplatzrede eines gewissen Abrahams, die als einzige Jahreszahl 1733 nennt: "Aber lasst uns auf einen helfenden Ratschlag hören: Gott hilft denen, die sich selbst helfen, wie Poor Richard in seinem Almanach von 1733 sagt"
Sechs, Sechs, Sechs in der Popkultur
Die Zahl 666 ist in der Popkultur sehr populär. Pop ist vor allem ein Ausdruck der Jugend, und zwar genau der Jugend von Pubertät bis zum Übergang ins Erwachsenenalter. In dieser Phase suchen junge Menschen nach Identität, Selbstausdruck und Gemeinschaft. Musik, Mode, Filme und andere kulturelle Elemente spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Gefühle, Herausforderungen und Werte besonders dieser Altersgruppe widerzuspiegeln.
- In kunstorientierten Ausdrucksformen, die die Sprache als kreatives Mittel einsetzen, wird der phonetische Gleichklang von "Sechs" und “Sex” in vielen Sprachen (schwedisch, französisch, deutsch, englisch) für Wortspiele genutzt
- In der Musik finden sich zahlreiche Beispiele, in denen Künstler, insbesondere im Rock- und Metal-Genre, die Zahl 666 in Songtiteln oder Songtexten einsetzen, um eine dunkle oder rebellische Atmosphäre zu schaffen
- Auch in Filmen und Fernsehserien wird die 666 gerne als kraftvolles Symbol für das Unheimliche und Übernatürliche verwendet
Es ist wichtig zu betonen, dass die Verwendung der 666 in der Popkultur oft eine stilisierte und dramatisierte Darstellung ist, die mehr auf Unterhaltung als auf tatsächliche satanische Überzeugungen abzielt. Es ist daher überraschend, dass viele Jugendliche Symbole wie die Zahl 666, das Teufelshandzeichen oder drei Sechsen formende Finger vor dem Auge übernehmen, die als modisch empfunden werden, ohne notwendigerweise die tiefere Bedeutung dahinter zu verstehen.

Ein Satyr ist ein lüsterner Waldgeist aus dem Gefolge des römischen Weingottes Bacchus. Die Beine eines Satyrs werden seit dem 15. Jh. als Hinterfüße eines Ziegenbocks dargestellt und sollen auf die animalische Lüsternheit seines Unterleibs verweisen. Da er zusätzlich auch kleine Hörner am Kopf hat, ähnelt er der mittelalterlichen Vorstellung vom Teufel auffallend


Das US-amerikanische Hoheitszeichen mit dem "Auge der Vorsehung" befindet sich z.B. auf der 1-Dollar-Note. Eine Besonderheit der Darstellung ist die Verbindung von dem Auge im Strahlenkranz und einer Pyramide. Das ist in der Form nur auf dem Großen Siegel der USA zu sehen. Die Gründungsväter der USA waren überwiegend Freimaurer. Über den Hügeln von Washington D.C. befindet sich der monumentale Freimaurertempel "George Washington Masonic National Memorial" (engl. 'Nationale Freimaurererinnerungsstätte George Washington')
Verschwörungstheorien
Die 666 wird häufig mit Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht. Dabei sollen die Verschwörer grundsätzlich für alle sichtbar, aber dennoch unerkannt, die Symbolik der 666 verwenden, z.B. in Firmenlogos, Schriftzügen und Gemälden. Bei genauerer Betrachtung erscheinen diese Interpretationen jedoch als unzutreffend. Einige Beispiele:
- INTERNET
Der hebräische Buchstabe „Waw“ hat den Zahlwert 6 und entspricht dem lateinischen Buchstaben "w" in Sprachen wie Englisch, Französisch und Deutsch. WWW ist die Abkürzung von World Wide Web (dt. ‚Weltweites Netz‘) und wurde vor allem zu Beginn des Internets vielen Domains als Subdomain vorangestellt. “www” soll dann als 666 zu lesen sein. Dabei wird übersehen, dass die biblische Zahl 666 in der Bibel als Sechshundertsechsundsechzig definiert ist (600+60+6). Gelesen als hebräischer Zahlwert, würde "www" aber nur 6+6+6 = 18 ergeben - MONSTER ENERGY
“Monster Energy” ist vor allem bei Jungendlichen sehr beliebt (Börsenwert 12/2023: etwa 50 Milliarden Euro). Das Firmenlogo, das auf allen Getränkedosen der Firma prominent dargestellt wird, verweist auf das namensgebende Monster, dass mit drei seiner Krallen z.B. eine Dose aufgerissen hat. Andererseits ähnelt die Darstellung dem hebräischen Buchstaben „Waw“ auffallend, der dann als Zahlwert 6 dreimal nebeneinander dargestellt wäre. So könnten die drei Sechsen auf der Dose in den christlich geprägten USA, dem Ursprungsland der Marke, als Warnung vor der zwar belebenden, aber potentiell gesundheitsschädlichen Wirkung des stark zuckerhaltigen Aufputschgetränks verstanden werden und wären damit eher ein versteckter Marketing-Gag. Auch hier ist es wichtig zu erwähnen, dass dreimal der Zahlwert von Waw (6+6+6 = 18) nicht dem Wert von Sechshundertsechsundsechzig entspricht - MONA LISA PRADO
Kunstobjekte in umfangreichen Sammlungen werden durch eine fortlaufende Nummer katalogisiert. Vor allem weniger wertvolle Objekte werden oft nur gelagert und nicht in Privaträumen aufgehängt bzw. öffentlich ausgestellt. In diesen Fällen ist es keine Seltenheit, dass sich die Katalognummer dann direkt auf einem Gemälde befindet. So können sie in den Archiven schneller identifiziert werden. Bei der Nummerierung kann es dann auch zu einer "Katalognummer 666" kommen. Verschwörungstheoretiker wollen diesen Objekten dann eine besondere Bedeutung beimessen. So trug z.B. das Gemälde "Mona Lisa Prado", aus der Werkstatt Leonardo da Vincis, einst die Katalognummer 666 (heute 504), die in der linken unteren Ecke des Gemäldes aufgetragen wurde - WALT DISNEY
Das Logo des US-amerikanischen Unterhaltungskonzerns Walt Disney verwendet eine sehr dekorative Schriftart. Einige Verschwörungstheoretiker interpretieren drei dieser Verzierungen als Sechsen, die zusammen die Bedeutung von 666 haben sollen. Sie übersehen dabei eine vierte Sechs, so dass, wenn überhaupt, nicht 666, sondern 6666 in dem Logo versteckt wäre. 6666 hat in der Johannesoffenbarung jedoch keine Bedeutung

Das grüne Logo ist den Krallen eines Monsters nachempfunden, dass die Dose aufgerissen zu haben scheint. Das entstandene Muster erinnert an den hebräischen Buchstaben "Waw", der dann dreimal nebeneinander dargestellt wäre. Charakteristisch ist vor allem der nach links gerichtete "Buchstabenkopf" (die Oberlänge)


Das Gemälde ist parallel zu Leonardo da Vincis Mona Lisa entstanden, da gezeigt werden konnte, dass einige Übermalungen exakt gleich sind. Es wird Leonardos Schüler Francesco Melzi zugeschrieben, der das Werk seines Meisters zeitgleich kopierte. Der Charakter des Gemäldes hat sich nach einer Restaurierung im Jahr 2012 grundlegend geändert. Vorher war der Hintergrund in späterer Zeit komplett schwarz übermalt worden, da das Werk für eine unbedeutende Kopie gehalten wurde

Die 666 ist das Resultat einer späteren Übermalung. Als weniger wertvoll angesehene Gemälde wurden in den Sammlungen des Adels auch im sichtbaren Bereich mit fortlaufenden Nummern versehen, um sie zu katalogisieren und in Archiven wiederzufinden. Bei Besitzerwechsel veränderte sich dann die Katalognummer. So befindet sich links neben der 666 die Katalognummer 199. Auch auf der Rückseite wurde das Gemälde mehrfach nummeriert

Der Schriftzug ist seit der Firmengründung 1923 unverändert. Verschnörkelte Schriftarten als Firmenlogos waren zu der Zeit modern, ähnlich verschnörkelt sind z.B. die Logos der New York Yankees, von Coca Cola oder Ford.
Disneys Logo wird häufig mit der 666 in Verbindung gebracht. Dabei werden drei Schnörkel der Buchstaben als Sechsen interpretiert (rot). Allerdings wird dann übersehen, dass es bei genaueren Hinsehen mindestens vier Schnörkel sind (grün). Es wäre demnach nicht eine 666, sondern eine 6666 als versteckte Zahl dargestellt. Außerdem kann das "D" ebenso als vertikal gespiegelte 6 gelesen werden, wie der rechte Teil des "W"
Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Nobody is perfect - das gilt auch für nicofranz.art!
Alle Hinweise zu Fehlern und Korrekturen nehmen wir mit Dank entgegen. Solltest Du inhaltliche Fehler auf dieser Seite finden, lass es uns gerne wissen.