Mona Lisa – Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci Steckbrief

Wer war Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci war ein berühmter Künstler, Erfinder und Wissenschaftler, der während der Renaissance in Italien lebte. Er ist vor allem bekannt für seine Gemälde "Mona Lisa" und "Das letzte Abendmahl". Aber Leonardo da Vinci war ebenso ein herausragender Ingenieur und Erfinder und er hat wichtige Beiträge im Bereich der Anatomie geleistet. Leonardo war ein wahrer Renaissance-Mann mit einer Vielzahl von Interessen und einer großen Neugier auf die Welt um ihn herum. Er gilt als eines der größten Genies der Geschichte.

Welche Nationalität hatte Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci war Italiener. Er wurde in der Stadt Vinci in der Toskana geboren und verbrachte den Großteil seines Lebens in Italien. Er lebte in Florenz, Mailand und Rom. Seine letzten drei Lebensjahre verbrachte er in Amboise, Frankreich.

Wann lebte Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci lebte von 1452 bis 1519, also vor ungefähr 550 Jahren. Die Epoche in der er lebte, wird heute als Renaissance bezeichnet. Die Renaissance (frz. 'Wiedergeburt') begann im 14. und 15. Jahrhundert in Italien und meint die Wiederentdeckung des eigentlich verlorengeglaubten Wissens der griechischen und römischen Antike. Zum Beispiel wurden bei Bauarbeiten hochwertige antike Statuen entdeckt, alte Schriften der griechischen Philosophen wurden in den Bibiliotheken gefunden und es wurde sich an die Ingenieurleistungen antiker römischer Baumeister erinnert. Die Menschen der Renaissance versuchten dann die antiken Vorbilder zu übertreffen. Die Renaissance war geprägt von diesem neuen Interesse an der Antike und der klassischen Kultur, dem Fokus auf individuelle Freiheit und menschlichen Fähigkeiten, sowie der Betonung von rationalem Denken und wissenschaftlicher Erkenntnis. Die Renaissance wurde dann zu einer kulturellen, wissenschaftlichen und künstlerischen Bewegung, die sich von Italien ausgehend auf ganz Europa ausbreitete. Die Renaissance führte zu zahlreichen bedeutenden Fortschritten in den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Architektur und Philosophie und hat die westliche Kultur nachhaltig geprägt. Neben Leonardo sind Donatello, Michelangelo und Raffael berühmte Künstler der Renaissance.

Wie sah Leonardo da Vinci aus?

Es gibt keine zeitgenössischen Porträts, die als gesicherte Darstellungen Leonardo da Vincis gelten. Es gibt jedoch einige Beschreibungen von ihm, die darauf hinweisen, dass er groß und gutaussehend war. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Beschreibungen auf Berichten aus zweiter Hand basieren und daher nicht unbedingt genau sein müssen. Aus Leonardos Notizbüchern ist bekannt, dass er sich in edlen Gewändern kleidete und auf Sauberkeit und eine gepflegte Erscheinung großen Wert legte. Obwohl es kein gesichertes Porträt von ihm gibt, werden häufig diese vier Darstellungen als Bildnisse Leonardos angenommen.

Wie hieß Leonardo da Vinci wirklich?

Leonardos vollständiger Name lautet Lionardo di Ser Piero da Vinci

  • Lionardo ist die italienische Form von Leonardo. Seine erste datierbare Zeichnung von 1473 ("Zeichnung einer Landschaft") signierte er mit Leonardo
  • in Italien war es üblich, nach dem Vornamen den Vornamen des Vaters anzugeben. Leonardos Vater hieß Piero, daher Lionardo di Ser Piero da Vinci (ital. 'von Piero')
  • die Familie Leonardos besaß seit mehreren Generationen Land in dem Ort Vinci bei Florenz, das sie verpachteten. Die Familie führte daher den Namenszusatz da Vinci (ital. 'aus Vinci'). Sie waren nicht adelig
  • "Messer" (ital. 'Mein Herr') oder kurz "Ser" war in Italien ein Ehrentitel, den praktizierende Juristen führten. Leonardos Vater Piero war Notar in Florenz. "Lionardo di Ser Piero da Vinci" bedeutet also "Lionardo, Sohn des Juristen Piero aus Vinci"

Vermutlich mit Abschluss der Ausbildung nannte er sich nur noch Leonardo da Vinci. Wie andere Renaissancekünstler, z.B. Michelangelo oder Raffael, wird Leonardo da Vinci meist nur mit seinem Vornamen genannt, Leonardo.

Steckbrief zu Leonardo da Vinci

Allgemeine Angaben
Vorname Leonardo
Nachname da Vinci
Initialen L D V (zufälllig die römischen Ziffern für 50, 500 und 5, addiert 555)
Geburtsname Lionardo di Ser Piero da Vinci
Geboren 15.04.1452 in einem Bauernhaus bei Vinci, Italien
Taufdatum 16.04.1452 in der Pfarrkirche Santa Croce in Vinci, Italien
Sternzeichen Widder
Nationalität Italiener (Republik Florenz)
Epoche Renaissance
Beruf Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur, Wissenschaftler
Lehrer Andrea del Verrocchio (Bildende Künste)
Mitschüler Sandro Botticelli, Lorenzo di Credi, Perugino
Verstorben 02.05.1519, im Alter von 67 Jahren
Sterbeort auf Schloss Cloux in Amboise, Frankreich
Grabstätte Friedhof der Kirche St. Florentin, Amboise, genaue Lage heute unbekannt
Familie
Eltern uneheliches Kind einer Affäre von Ser Piero da Vinci (Notar) mit Caterina (Bauernmädchen)
Geschwister 17 Halbbrüder und -schwestern (12 väterlicherseits, 5 mütterlicherseits)
Familienstand unverheiratet
Nachkommen Keine
Besonderheiten
Ernährungsweise Vegetarier
Handschrift Linkshänder; schrieb stets in Spiegelschrift, vermutlich um die Tinte nicht zu verwischen
Gerichtsverfahren wegen Homosexualität angeklagt und in Untersuchungshaft, schließlich freigesprochen
Werke
Malerei Felsgrottenmadonna, Dame mit Hermelin, Belle Ferroniere, Das letzte Abendmahl, Anna Selbdritt, Mona Lisa, Johannes der Täufer, Vitruvianischer Mensch
Erfindungen Fluggeräte, Helikopter, Fallschirm, Automobil und mechanische Roboter mit Zugfederantrieb, Panzer und vieles mehr
Schriften Buch von der Malerei, Kodex über den Vogelflug, Diverse wissenschaftliche Aufzeichnungen ( Codex Atlanticus, Codex Leicester u.v.m.)
Schüler Francesco Melzi, Jacopo da Pontormo, Andrea Solari, Bernardino Luini, Giovanni Antonio Boltraffio
Wissensgebiete
Biologie Anatomie, Botanik
Mathematik Geometrie, Arithmetik
Physik Optik, Astronomie, Mechanik, Maschinenbau, Hydraulik, Strömungsmechanik
Sprachen Italienisch, Latein und Französisch
Künste Malerei, Bildhauerei, Dichtung, Gesang, diverse Musikinstrumente
Zeitgeschehen
Ereignisse Erfindung des Buchdrucks, Entwicklung des heliozentrischen Weltbildes, Entdeckung Amerikas, Reformation
Zeitgenossen Johannes Gutenberg, Nikolaus Kopernikus, Christopher Kolumbus, Martin Luther
Lebenslauf
15.04.1452 Geburt in Vinci
1452-1464 Kindheit auf dem Bauernhof des Großvaters in Vinci
1464-1468 Umzug zum Vater nach Florenz
1468-1472 Ausbildung bei Andrea del Verrocchio zum Maler, Bildhauer, Architekt und Ingenieur, Florenz
1472 Abschluss der Ausbildung im Meistergrad und Aufnahme in die Malergilde von Florenz
1472-1478 Angestellter Maler und Ingenieur bei Andrea del Verrocchio, Florenz
1478-1482 Selbstständiger Maler und Ingenieur, Florenz
1482 Umzug nach Mailand
1482-1487 Selbstständiger Maler und Ingenieur, Mailand
1487-1499 Hofkünstler und Ingenieur des Mailänder Herzogs Ludovico Sforza, Mailand
1500-1502 Selbstständiger Maler und Ingenieur, Mantua, Venedig, Florenz
1502-1503 Kriegsingenieur und Kartograph für den Befehlshaber der Papstarmee Cesare Borgia, Mittelitalien
1503-1508 Selbstständiger Maler und Ingenieur, Florenz und Mailand
1508-1512 Hofkünstler und Ingenieur des französischen Statthalters Charles II. d’Amboise, Mailand
1513-1516 Hofkünstler und Ingenieur von Papst Leo X., Rom
1516-1519 Hofkünstler und Ingenieur des französischen Königs Franz I., Amboise
02.05.1519 Tod im Schloss Cloux, Amboise

 

vermutliches Porträt Leonardo da Vincis, Francesco Melzi

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Wie lebte Leonardo da Vinci?

Leonardo war ein uneheliches Kind. Nach damaliger Sitte wuchs er bei der Familie des Vaters auf und verbrachte seine Kindheit in dem idyllischen Dorf Vinci in der Toskana. Leonardos Vater aber wohnte im nahegelegenen Florenz und sah seinen Sohn kaum. Erst als Jugendlichen holte er ihn zu sich und ließ ihn in Florenz zum Künstler ausbilden. Nach harten Anfangsjahren begann Leonardos Karriere erst mit seinem 30. Lebensjahr. Da verließ er Florenz für fast zwanzig Jahre und brach nach Mailand auf. Leonardo wurde dort sehr vermögend und weltberühmt. In seinen späteren Jahren arbeitete er für den Papst in Rom und den französischen König. Als Leonardo in Frankreich starb, wurde er mit höchsten Ehren am Hof des französischen Königs beigesetzt. Über Leonardos Privatleben ist fast nichts bekannt. Obwohl er schön und von gutem Charakter war, blieb er unverheiratet und kinderlos. Daher wird oft behauptet, Leonardo war homosexuell.

Leonardos Malerei

Leonardo hat mit der Mona Lisa das teuerste Gemälde der Welt erschaffen (geschätzter Wert: über 1 Milliarde Dollar). Obwohl Leonardo bis heute als der beste Maler aller Zeiten gilt, hat er nur sehr wenige Bilder gemalt. Er hat seine Werke nicht signiert und so ist es sehr schwer, genau zu bestimmen, welche Bilder von ihm erschaffen wurden. Um 1900 wurden Leonardo noch ca. 100 Gemälde zugeschrieben. Doch durch immer genauere Untersuchungsmethoden, konnten Leonardos Werke auf heute nur noch 22 Gemälde eingegrenzt werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es tatsächlich noch weniger sind, denn auch davon gelten nur sieben als zweifesfrei echt. Fünf dieser Gemälde befinden sich im berühmten Louvre Museum in Paris. Ein kleines Porträt, die "Dame mit dem Hermelin" wird im polnischen Krakau ausgestellt. "Das letzte Abendmahl" ist eine Wandmalerei in einer kleinen Kirche in Mailand. Die sieben zweifelsfrei echten Gemälde werden hier vorgestellt.

Das Universalgenie

Leonardo da Vinci gilt heute als Inbegriff des Universalgenies. Im Gegensatz zu anderen Genies, wie dem Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart oder dem Physiker Albert Einstein, beschränkte sich Leonardo nicht auf eine einzige Kunst oder Wissenschaft. Für Leonardo waren Kunst und Wissenschaft untrennbar miteinander verbunden. Denn seine Kunstwerke waren Resultate seiner wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und Wissenschaft betrieb er, um Kunstwerke erschaffen zu können.

Vielseitiger Künstler

Leonardo malte nicht nur die berühmtesten Gemälde, er war auch als Architekt tätig. Er arbeitete eng mit Bramante zusammen, dem ursprünglichen Architekten des Petersdoms in Rom. Berühmt ist Leonardos wundersames Schloss in Chambord, das er für den französischen König entwarf. Außerdem wollte Leonardo die größte Reiterskulptur der damaligen Welt erschaffen. Sie sollte aus Bronze gegossen werden. Das dafür notwendige Gipsmodell in Originalgröße war bereits fertig, doch kurz vor dem finalen Guss wurde das herbeigeschaffte Bronze für Kanonen zweckenfremdet, das Gipsmodell im Krieg zerstört. Leonardo war auch ein vielgerühmter Organisator höfischer Feste. Das von ihm ersonnene Paradiesfest galt als das beeindruckendste Bühnenspektakel seiner Zeit und war so eindrucksvoll, dass der französische König es 25 Jahre später erneut durch Leonardo aufführen ließ. Dagegen bezeugen Leonardos Fabeln anschaulich seine lebendige Sicht auf sämtliche Dinge in der Natur.

Genialer Ingenieur und Wissenschaftler

Leonardo entwickelte ein umfangreiches technisches Verständnis, das er mit seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen kombinierte. Das führte zu zahlreichen Erfindungen und Entdeckungen, die ihrer Zeit teilweise Jahrhunderte voraus waren. Leonardos Fluggeräte gehören dabei zu seinen bekanntesten Erfindungen. Zusammen mit Luca Pacioli, einem der einflussreichsten Mathematiker seiner Zeit, arbeitete Leonardo an einem Buch über Proportionen in der Natur. Weltberühmt ist die Zeichnung vom vitruvianischen Menschen, die vermutlich in diesem Zusammenhang entstand. Um die menschliche Anatomie in seinen Gemälden perfekt abbilden zu können, sezierte Leonardo mindestens 30 Leichen und fertigte Zeichnungen dazu an. Wären diese Zeichnungen wie geplant als Buch veröffentlicht worden, wäre es das erste bebilderte Lehrbuch zur menschlichen Anatomie geworden. Leonardos Neugier auf alles was ihn umgab, führte zu zahlreichen Erkenntnissen auf den Gebieten der Physik, Chemie und Biologie. Um die praktischen Wissenschaften besser verstehen zu können, widmete er sich umfangreichen mathematischen Studien, insbesondere der Geometrie.

Leonardos Notizbücher

Alle heute bekannten Schriften und Zeichnungen Leonardos sind seinen Notizbüchern entnommen. Leonardos Notizbücher werden auch Codices genannt (lat. 'Bücher/ Hefte') und bestehen insgesamt aus ca. 6000 Seiten. Die Codices beinhalten Informationen zu ganz alltäglichen Dingen aus Leonardos Leben, wie Rechnungen, Auflistung von Mitarbeitern, Listen mit Besitztümern, Entwürfe für Briefe usw. Am interessantesten aber sind die darin verstreuten künstlerischen und wissenschaftlichen Studien Leonardos. Sie spiegeln die vielfältigen Interessensgebiete Leonardos, sind aber nur selten thematisch sortiert. Papier war zur Zeit der Renaissance sehr teuer, daher hat Leonardo den zur Verfügung stehenden Platz oft vollständig ausgenutzt. So kann sich die Studie für ein Gemälde, eine geometrische Konstruktion und eine astronomische Beobachtung auf ein und demselben Blatt befinden. Außerdem hatte Leonardo die Angewohnheit stets ein kleines Notizbuch bei sich zu tragen, in das er spontane Gedanken und Ideen eintrug. Auch diese Art von Notizen befindet sich unter den Codices.

Quellen

Frank Zöllner, Leonardo, Taschen (2019)

Martin Kemp, Leonardo, C.H. Beck (2008)

Charles Niccholl, Leonardo da Vinci: Die Biographie, Fischer (2019)

Frank Zöllner/ Johannes Nathan, Leonardo da Vinci - Sämtliche Zeichnungen, Taschen (2019)

Besonders empfehlenswert

Marianne Schneider, Das große Leonardo Buch – Sein Leben und Werk in Zeugnissen, Selbstzeugnissen und Dokumenten, Schirmer/ Mosel (2019)

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